Durch die Verfügbarkeit von größeren Mengen an Kalamitätsholz waren die Schnittholzpreise im letzten Halbjahr 2023 im freien Fall. So lange der Markt den Eindruck hat, dass die Preise weiter fallen, wird nur der notwendige Bedarf bestellt, parallel werden die Lager abgebaut. Die Sägewerke hatten deshalb über einen längeren Zeitraum größere Unsicherheiten bei der Einschnittsplanung. Als Mitte Dezember klar wurde, dass Frischholz eher knapp wird und die Preise wieder steigen werden, hat sich die Auslastung der Sägeindustrie verbessert. Da sich aber an den aktuellen Konjunkturdaten grundlegend nichts ändern wird, rechnet die Sägeindustrie in den nächsten Monaten mit einer angespannten und unbefriedigenden Geschäftslage. Der Waldbesitz hat aufgrund von hohen ZN-Mengen im Herbst und unbefriedigenden Preissignalen zum Jahreswechsel den Einschlag zurückgefahren. Es fehlen somit einige Wochen im Einschlag und der saisonübliche Waldlageraufbau. Die Abfuhr wird auch deshalb in den nächsten Wochen kurzfristig möglich sein.
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Dem Waldbesitz bieten sich in den nächsten Wochen gute Chancen bei der Vermarktung von Nadelstammholz in verschiedenen Verwendungszweigen. Holz, welches in den nächsten Wochen eingeschlagen wird, kann noch vor Lineatusbefall gefahren werden. Die Lieferquoten beim Buchen- und Eschenstammholz sind noch nicht erfüllt, die Übernahme wird bis weit ins Frühjahr laufen (besonders Pollmeier). Für schlechtere und schwächere Eichen wird der Markt enger, weil größere Sanitärhiebe mit Prachtkäfer- und Frostspannerbefall auf den Markt drängen. Für den Waidbesitz bedeutet die aktuelle konjunkturelle Lage mit dem reduzierten Einschnitt der Sägeindustrie, dass im Kalamitätsfall größere Exportmengen oder Ferntransportmengen organisiert werden müssten.
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Frisches Fichte / Tannen Stammholz ist aktuell gesucht und fließt ab. Die Preisfindung war schwierig, im Leitsortiment liegt das Niveau zwischen 101 und 103€/Fm netto und unter den Preisen des ersten Quartals 2023, auch teilweise unter den Erwartungen des Waldbesitzes. Die momentanen Preise gelten, je nach Firma, für die ersten 4 bzw. 6 Monate 2024.
ECHTLE ist unterversorgt und hat die Preistabelle in der Güte B und C der allgemeinen Marktentwicklung angepasst. Die Exportsortimente sind und werden in den nächsten Wochen wieder ein wichtiger Baustein der Holzvermarktung sein und sind für bestimmte Nadelholz- und Laubholzqualitäten alternativlos. Der Containermarkt hat sich nach den geopolitischen Problemen am Suezkanal wieder stabilisiert.
Der Douglasienrundholzmarkt läuft entkoppelt von der Fichte und ganzjährig wesentlich stabiler, die Nachfrage ist auf einem normalen Niveau. Die Preise haben sich seit letztem Jahr, trotz Flaute im Hochbau, nicht wesentlich verändert und liegen zwischen 120-125€/Fm in der Güte B, Klasse L 2b-3b.
Der Paletten- und Verpackungsholzmarkt läuft immer noch auf reduziertem Niveau, aber etwas stabiler, als noch im Herbst. Die Preise sind seit Jahresende fest und konnten von der allgemeinen Preisentwicklung beim Spanerholz nicht profitieren. Die Schnittholzpreisentwicklung für Verpackungsware gestaltet sich für die Produzenten wohl noch schwieriger, als dies bei den Bauholzsortimenten der Fall ist.
Die Nachfrage nach Nadelindustriehoiz (Güte N) für die Papierindustrie ist stabil. Das letztjährige Preisniveau in Höhe von ca 55-58 €/Fm konnte nicht gehalten werden, die Preise für das Jahr 2024 liegen bei ca 46-49 €/Fm /105 €/toa. Die Absatzmöglichkeiten für Nadelindustrieholz der Güte F und K für die Pellets oder Holzwerkstoffindustrie haben sich reduziert, die Preise sind auf letztjährigem Niveau fest (30-35 €/Fm).
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Die diesjährige Laubholzsaison lief bisher besser als erwartet aber unter dem Niveau der letzten Saison. Aufgrund der bereits erwähnten Einschlagszurückhaltung fehlen auch noch größere Mengen Buchenstammholz für zentrale oder regionale Verträge. Die Preise blieben bei der Buche die ganze Saison stabil und beim Buntlaubholz im Rahmen der Orientierungspreise. Der Markt für Eschen wird bis Mai aufnahmefähig bleiben. Aufgrund von Sondernutzungen aufgrund Prachtkäferbefalls wird der Markt für schwächere und qualitativ schlechtere Eiche zum Ende der Saison unter Druck kommen.
Die Nachfrage nach Buchenindustrieholz hat sich durch die Aufgabe des PRONARO-Werks in Stockstadt reduziert, die Preise für 2024 liegen umgerechnet unter 70 €/Fm. Die Nachfrage nach Brennholz kühlt sich, jahreszeitlich bedingt, weiter ab. Der Marktverlauf war insgesamt wesentlich ruhiger als in der letzten Saison, die Preise stabil.
Rundholz kann nur vermarktet werden, wenn es entsprechend den Kundenwünschen und unseren Vertragsbedingungen sortiert und eingeteilt ist. Kein Kunde möchte Holz einkaufen, das er nicht für seine Produkte verwenden kann. Die so entstehenden Rundholzsorten sind dann in sich relativ homogen und erzielen die besten Preise auf dem Markt. Daher lohnt sich dieser Sortieraufwand im Wald.
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